Rappold

Die Firma Rappold Karosserie wurde 1947 von Eugen Rappold gegründet und ist in der dritten Generation im Familienbesitz. 1953 bezog die Firma ihre neuen Räumlichkeiten in Wülfrath, wo sie auch heute noch Bestattungswagen herstellt.

Rappold Aufbau auf kurzem Fahrgestell von Vorne Rappold Aufbau auf kurzem Fahrgestell von Hinten
Rappold Aufbau auf kurzem Fahrgestell von der Seite Rappold Aufbau auf kurzem Fahrgestell von der Seite mit offenen Türen

Bemerkenswert an den meisten Rappold Aufbauten sind die W115 Limousinenrücklichter. Typisch für Rappold sind die halbhohen Fondtüren, über die zusätzlicher Stauraum unter der Ladefläche zugänglich gemacht wird (dort wurde ursprünglich das Reserverad aufbewahrt). Auf Sonderwunsch konnten aber auch bei Rappold die hinteren Türen verschlossen und verspachtelt werden. Ebenfalls typisch ist das Vinyldach über die gesamte Länge. Der Aufbau besteht aus Stahlblechen, die über massiven Stahlträger befestigt wurden. Daraus resultiert zwar ein höheres Gewicht und damit langsamere Fahreigenschaften. Jedoch ist die damit erreichte Stabilität außerordentlich, so dass bis zu 6 Personen auf dem Dach sitzen können.

Dieser Aufbau auf kurzem Fahrgestell bietet 3 Sitzplätze, auf Kosten des Sargraums. Auf der rechten Seite ist die lange Seitenscheibe geteilt, da die rechte hintere Tür auf voller Höhe zu öffnen ist. Dahinter befindet sich ein 'normaler' Sitzplatz, der zur Linken vom Sargraum und zur Rechten von der zumeist mit Gardinentafeln verhängten Tür begrenzt ist. Logischerweise war solch ein unbequemer Sitzplatz Angehörigen nicht zuzumuten, insofern ist dieser Aufbau dazu gedacht einen zusätzlichen Mitarbeiter der Bestattungsfirma zu transportieren. Auf der linken Seite ist die hinter Tür wiederum nur zur halben Höhe vorhanden, mit einem dahinter liegendem Staufach, damit der Innenraum des hinteren Aufbaus zumindest Platz für einen Erwachsenensarg bietet.

Rappold Aufbau auf langem Fahrgestell von Vorne Rappold Aufbau auf langem Fahrgestell von Hinten
Rappold Aufbau auf langem Fahrgestell von der Seite Rappold Aufbau auf langem Fahrgestell von der Seite mit offenen Türen

Ebenso wie die Aufbauten auf kurzem Fahrgestell besitzt dieser Coupé-artige Aufbau auf langem Fahrgestell W115 Rückleuchten und die halbhohen Fondtüren. Anonsten ist der Aufbau bis auf die Länge und die Seitenwand am Ende des Fahrzeugs identisch mit dem 2-sitzigen Aufbau auf kurzem Fahrgestell.

Rappold Kabinenwagen von Vorne Rappold Kabinenwagen von der Seite Rappold Kabinenwagen von der Seite mit offenen Türen
Rappold Kabinenwagen Rücksitz Rappold Kabinenwagen von Hinten Rappold Kabinenwagen Heckansicht
Auch bei Rappold war der Kabinenwagen die teuerste Variante, einen Bestattungswagen zu kaufen. Eine Besonderheit stellt die Bestuhlung bei diesem Wagen dar: Zwar sind wie üblich 2 Frontsitze verbaut, aber nur ein Rücksitz - quer zur Fahrtrichtung - verbaut. Somit ist der Wagen weniger dafür gedacht, Familienüberführungen durchzufahren, als vielmehr zusätzliches Personal mit zum Friedhof zu nehmen. Ebenso ist die zweigeteilte Heckklappe, über die der Sarg- bzw. Stauraum unter der Ladefläche zugänglich gemacht wird (Die Limousinenleuchten vom W123 wurden dabei geteilt, damit die Klappe nahezu über die gesamte Breite geht) bemerkenswert.
Rappold Kabinenwagen Sargraum

Dies ist eine andere Variante des Kabinenwagen Aufbaus, mit Rückbank. Damit können mit diesem Fahrzeug 5 Personen vorne transportiert werden. Auch ist die Heckklappe nur einteilig, weshalb der Stauraum unterhalb des Sargraums wohl ursprünglich nicht zugänglich war. Wahrscheinlich wurden die hinteren Scheiben auf Wunsch des Kunden umgekehrt der normalen Ausrichtung eingebaut .Aus dem Zustand in dem ich ihn bekommen habe kann man allerdings nicht mehr auf den werksgewollten Zustand schließen.